Focus: "Deutschlands Tierhaltung ist nicht zukunftsfähig!"
- Andreas Gersch
- 14. Okt. 2016
- 2 Min. Lesezeit
"Deutschlands Tierhaltung ist nicht zukunftsfähig!" Zu dem Schluss kommen unter anderem Wissenschaftsexperten des Landwirtschaftsministeriums um Ernährungsminister Schmidt.
Die Verbraucher kennen die schönen Bilder von rosa Schweinen auf den Verpackungen, von Hühnern auf einer grünen Wiese oder der fast schon lächelnden Kuh auf der Milchpackung.
Dass diese Bilder mit der Realität soviel zu tun haben wie Erdogans Regierung mit der Achtung von Menschenrechten dürfte inzwischen die meisten Verbraucher erreicht haben.
Doch die Wahrheit ist um einiges schlimmer. Mit "schlimmer" ist gemeint: Eine einzige Katastrophe!
Laut aktuellen Untersuchungen bei Hühnern, Schweinen und Rindern, ist jedes dritte Tier schwer krank. Die Schlachthöfe behandeln in solchen Fällen das Tier wie ein schimmelndes Obst. Die "faulen Stellen" werden einfach weggeschnitten - der Rest natürlich verwendet.
Jeder Deutsche isst im Schnitt 60kg Fleisch im Jahr. Dieses Fleisch muss irgendwo produziert werden, soviel ist klar.
Derzeit gilt, dass die großen Supermärkte die Preise diktieren und den Bauern und Tierproduzenten immer weniger zahlen. Dies ist die Folge einer absoluten Überproduktion.
Fleisch ist im Supermarkt so billig wie nie. Ein Kilo gemischtes Hackfleisch, kostet im deutschen Durchschnitt weniger als ein Kilo Hundefutter.
Dies geht klar zu lasten der Tiere und in letzter Konsequenz auf die Gesundheit der Verbraucher. Mit der Misshandlung und der Qual der Tiere verdienen die Bauern ihr Geld. Auch wenn sie den Tieren ein besseres Leben ermöglichen wollen würden, sie könnten es finanziell nicht!
Gesunde Tiere kosten natürlich deutlich mehr Geld. Es ginge um verbesserte hygienische Standarts, um Betreuung, Zeit und weniger Stress. All dies könnte durch Gesetzesänderungen natürlich angegangen werden, durch unabhängige Kontrollen und eine nationale Datenbank in der die Daten verbindlich gesammelt werden. So könnte das Leid der Tiere endlich beendet werden.
Doch die Bundesregierung wird sich nicht an die großen Fleischerzeuger trauen. Zu groß ist die Angst sich mit der mächtigen Lebensmittelindustrie anzulegen. Es wird auf freiwillige Selbstkontrolle, kleine unverbindliche Initiativen wie "Tierwohl" gesetzt. Alles, nur keine verbindlichen Veränderungen.
Dies hätte natürlich auch Auswirkungen auf die Sozialpolitik. Denn wenn Fleisch im Preis deutlich steigen würde, müsste es auch die entsprechenden Löhne für die Menschen geben, um sich dieses Fleisch leisten zu können.
Da bietet es sich doch eher an, Konzernen wie "Wiesenhof" lieber Antibiotika flächendeckend einsetzen zu lassen, damit das Hühnchen für 2,50€/kg wenigstens die 35 Tage der Qualmast über"lebt".
Quelle: Focus.de
http://www.focus.de/gesundheit/experten/tierhaltung-so-verseucht-ist-unser-fleisch_id_6012865.html

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